Schutzbekleidung

 Schutzbekleidung

 

PBI

Quelle: Berliner Feuerwehr

Die PBI (Polybenzimidazol) ist die neue Schutzkleidung der Berliner Feuerwehr. Eine exzellente Chemikalien- und Wasserdampfbeständigkeit und mit einer Dimensionsstablilität von -200°C bis 345°C. Anders als die Nomex wird die PBI bei direkten Flammeneinwirkungen weder spröde noch schrumpft sie. Die PBI behält ihre schützenden Eigenschaften.

Die neue PBI- Schutzkleidung ist die modernste in Europa. Mit sandfarben Gelb ist nicht nur die Farbe neu, sondern hat die neue Schutzkleidung nun auch einen verbesserten Schutz und einen erhöhten Tragekomfort. Das Obermaterial heißt „ PBI- Matrix“ und wurde ursprünglich für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA entwickelt. Sie besteht aus 40 Prozent hitzefesten Polybenzimidazol- Fasern und 60 Prozent hochstabilen Aramid-Fasern. Zusätzlich sind Aramid-Filamente gitterförmig eingearbeitet. Die Schutzkleidung ist mechanisch und thermisch hoch belastbar. Sie ist ebenso widerstandsfähig gegen Säuren und Laugen wie gegen organische Chemikalien. Auch eine kurzzeitige Beflammung von 1000°C ist möglich.

Der Schnitt und die Funktionalität sind bei der PBI optimiert. Großen Wert wurde auf einen ergonomischen Schnitt gelegt. Beinhohe Reißverschlüsse ermöglichen das schnelle anziehen auch im Fahrzeug, während der Fahrt. Ein weiteres Augenmerk ist auf die Ergonomie und Atmungsaktivität gerichtet. Der neue Schnitt des österreichischen Herstellers Texport wurde an die typischen Bewegungen im Einsatz angepasst, dadurch entsteht mehr Bewegungsfreiheit.

Knie- und Ellenbogenpartien sind zusätzlich durch Kevlar- Scheuerschutz gepolstert. Rücken- und Schulterpartien sind mit „Air- Blocker- System“ ausgestattet. Das Verarbeitungsmaterial bietet zusätzliche Polsterung wodurch eine bessere und permanente Isolierung unter den Gurten der Atemschutzgeräten, bei gleichbleibender Atmungsaktivität erreicht wurde.

Die neuen Einsatzjacken sind erheblich kürzer, als die vorige Schutzkleidungjacken. Die Schutzhosen sind nicht mehr als Latzhosen ausgeführt sondern mit verstell-, abnehm- und austauschbaren Hosenträgern an die Tragebedürfnisse anzupassen.

 

Der neue Schnitt führt zu einer spürbaren Gewichtsreduzierung, keine Doppelisolierung mehr am Oberkörper. Die Jacken sind etwa 20 Prozent leichter. Diese bestehen aus vier Lagen:
1. PBI- Matrix- Gewebe als Obermaterial
2. Nässeschutzmembran
3. Wärmeisolierung
4. Innenfutter bestehend aus 100% Meta- Aramid (Nomex).

Die Oberarmpartien wurden mit Taschen an beiden Seiten versehen. Die Hosen wurden mit seitlichen kniehohen Reißverschlüssen versehen.

Bei der Gestaltung hatte die Sicherheit hohe Priorität. Für die sogenannte Crash- Rettung bei einem Atemschutznotfall ist die PBI mit Trageschlaufen im Nacken- und Oberschenkelbereich ausgestattet. Im Brustbereich der Einsatzjacke ist ebenfalls eine Rettungsschlaufe inklusive Karabinerhaken integriert. Zudem wird eine sichere Eigenrettung durch Abseilen und eine verbesserte Eigensicherung bei Arbeiten auf Leitern ermöglicht.

Bandschlinge und ein weiterer Karabinerhaken sind fester Bestandteil. Durch die Einführung eines neuartigen Mini- Kupplungsschlüssel als Ersatz für das allgemein üblichen Handbeil kann auf den traditionellen Feuerwehr- Haltegurt mit Handbeil als persönliche Ausrüstung verzichtet werden.

Trage- und Rettungsschlaufe werden grundsätzlich verdeckt getragen, können aber im Bedarfsfall an Laschen schnell und einfach heraus gezogen werden. Die Laschen sind leuchtrot-reflektierend, um schnelles Auffinden zu ermöglichen. Großflächig gelb fluoreszierende und silber- reflektierenden Streifen-Applikationen erlauben es, den Schutzanzug auch ohne Warnweste im Straßenverkehr anzuziehen. Die Schutzkleidung erfüllt die geltenden Normen. Viele pfiffige Details zeichnen die PBI aus.

Erklärung:

Aramid ist ein extrem belastbarer Stoff, der sogar Kugeln abhalten kann. Die Fasern reißen nicht, weil lange Moleküle eine Netzartige Verbindung herstellen. Aramid ist fünfmal härter als Stahl und extrem widerstandfähig, nicht zerreisbar dabei federleicht und sehr abriebfest. Bei einer direkten Beflammung verbrennt der Stoff nicht sondern verkohlt.

Allerdings hat Aramid auch seine Grenzen. Zu hohe Temperaturen und gleichzeitig hoher Druck können das Material schädigen.

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Atemschutz

Der Begriff Atemschutz beschreibt Persönliche Schutzausrüstungen, die den Träger vor allen schädlichen Stoffen oder Partikeln schützen, die über Mund oder Nase aufgenommen werden können. Die dazu verwendete Ausrüstung wird als Atemschutzgerät bezeichnet. Haupteinsatzgebiet von Atemschutzgeräten sind u.a. die Feuerwehren.

Quelle: Wikipedia

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Ice-Commander

Der „Ice-Commander“ ist eine Entwicklung aus Kanada und wird dort und inzwischen in vielen anderen Ländern von Such- und Rettungsteams der Küstenwache, der Feuerwehr und Polizei speziell zur Eis- und Wasserrettung eingesetzt. Mit den Anzügen, die über fünf Stunden die Körpertemperatur halten, werden die Retter vor den Folgen von Unterkühlung im eiskalten Wasser geschützt. Denn schon bei einer Körpertemperatur unter 35°C wird die Durchblutung der äußeren Körperregionen verringert, bei einer Körpertemperatur unter 32°C setzt eine Bewusstseinstrübung und eine Reflexabschwächung ein, bei weiterem Absinken der Körpertemperatur drohen Bewusstlosigkeit, ein unregelmäßiger und abgeschwächter Puls und später sogar Atem- und Kreislaufstillstand

Technische Hilfeleistung

Die leichte Schutzkleidung wird vor allem bei leichten technischen Hilfeleistungen und im Katastrophenschutzeinsatz sowie im Wachdienst getragen.

Der Anzug besteht aus einer Bundhose sowie einer Jacke. Als Obermaterial wurde auch hier Nomex® ausgewählt. Die Jacke enthält ebenfalls eine Nässeschutzmembran der Fa. Goretex®. Für die Hosen steht ein Thermoeinsatz zur Verfügung, der an kalten Tagen eingeknöpft werden kann.

Für den Einsatzdienst ist dieser Anzug mit fluoreszierenden Reflexstreifen versehen.

Bild- und Textquelle: Berliner Feuerwehr

 

 

 

Rettungsdienst

Die Beschaffung einer neuen Rettungsdienst-Schutzkleidung wurde im Jahr 2012 abgeschlossen.

 

 

Das Obermaterial der Jacken und Hosen besteht aus Meta-Aramid (Nomex®) und ist rot gefärbt. Die Rettungsdienstjacken enthalten eine Nässeschutzmembran der Fa. Goretex®. An kalten Tagen kann zusätzlich eine Thermoweste eingezogen werden. In die Hosen kann ein Thermoeinsatz eingeknöpft werden.

Mit Einführung der neuen Rettungsdienstschutzkleidung fand auch ein Konzeptwechsel statt: Hosen, Shirts und Jacken werden aus Hygieneschutzgründen nicht mehr als persönliche Ausstattung ausgegeben, sondern auf den Feuerwachen in einem Pool vorgehalten. Hier kleiden sich die Einsatzkräfte vor Dienstbeginn „frisch“ ein und geben nach Dienstschluss die Kleidung zur Reinigung ab.

Die Reinigung der gesamten Schutzkleidung obliegt einem Dienstleistungsunternehmen.

 

Bild- und Textquelle: Berliner Feuerwehr